im Werkraum Bregenzerwald

von 2.02- 11.02.2023

Das Handwerk hat zu kämpfen mit der gesellschaftlichen Reputation des Berufes, mit schulischer Überqualifikation, mit Landflucht und dem damit einhergehenden Mangel an Nachwuchs.

Was passiert, wenn die auf hunderte Jahre zurückgehende handwerkliche Tradition keinen Anschluss bei jungen Menschen mehr findet?

 
                                      Musikalische Performance                                                  02.02.2023/ 04.02. / 08.02./ 10.02./ 11.02.                     jeweils um 19:30 Uhr
                                                                      Filmpremiere                                                                 04.02.2023                                                                                   um 17:00 Uhr
                                     Audiovisuelle Ausstellung                                                          07.02. - 11.02.2023                                                                      von 10:00- 18:00
                                                                             Workshop                                                                                                Keramik mit Margit Denz                                                         07.02. um 11:00 Uhr
Backen im Holzofen mit Roland Huber                                     09.02. um 15.00 Uhr
                                                                                    Podium                                                                                                   11.02.2023                                                                                            um 17:00 Uhr

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Der Bregenzerwald zeichnet sich vor allem durch sein facettenreiches Kunsthandwerk aus, das über Jahrhunderte gewachsen ist und sich weiterentwickelt hat. Hier sind noch viele kleine Familienbetriebe zu finden, die der industriellen Produktion bis heute versuchen, die Stirn zu bieten. 

Im Gegensatz dazu steht die industrielle Massenproduktion des Rheintals, das an den Bregenzerwald grenzt. 

Theater Mutante geht in den Austausch mit Industrie und Einzelbetrieben. Darf filmisch einen Einblick erhalten in Arbeitsvorgänge und persönliche Geschichten. Es stellt sich die Frage: was passiert, wenn diese auf hunderte Jahre zurückgehende handwerkliche Tradition keinen Anschluss mehr bei jungen Menschen findet? 

Vielleicht ist hier die Kunst gefragt, der performative Akt, um Problematiken plastisch darzustellen, Konflikte zu ergründen, Vorurteile zu entlarven und Lösungen zu erträumen. Interviews mit rund 30 HandwerkerInnen und Großbetrieben aus dem Bregenzerwald und Umgebung wurden aufgearbeitet, und mit der Mittelschule Lingenau in ein Theaterstück gebracht. Zusätzlich bietet der Werkraum die Möglichkeit für eine temporäre filmische und auditive Ausstellung von handverlesen. Komplimentiert wird diese

durch eine Podiumsdiskussion und zwei Workshops vor Ort.

 
 

Musikalische Theaterperformance/ Ausstellung/ Film/ Workshop/ Podium

MUSIkalische TheaterPERFORMANCE


 
 

Die beiden “digital natives” X und Y befassen sich schon lange nicht mehr mit der Mühsal der körperlichen Arbeit. Rohstoffe kennen sie nur als Items einer Online-Welt, in der alle Bedürfnisse des Avatars per Knopfdruck befriedigt werden. Der Weg vom Ausgangsmaterial zum Endprodukt, ist ein nebulöser Vorgang, außerhalb ihrer imaginablen Komfortzone.

Wenn der Hunger groß und die Bestellhotline des Lieferservice tot ist, werden die Jugendlichen mit der Begrenztheit ihrer analogen Fähigkeiten konfrontiert. 

Was nützt ihnen ihre virtuelle Qualifikation in einer Welt voller physischer, emotionaler und materieller Herausforderungen?

Bernadette HeideggerText
MS LingenauMusik Ingrid Held Chorleitung
Andreas JähnertSchauspiel
Sascha JähnertSchauspiel
Stefan Janisch Animation

Do 2. Februar (Premiere)

ab 19:00 Einlass, Kassa, Bewirtung
19:30 Musiktheater Performance

 

Fr 10. Februar

10:00 — 18:00 Ausstellung, Film, Bewirtung
19:00 Einlass, Kassa
19:30 Musiktheater Performance

Sa 4. Februar

ab 16:30 Einlass, Kassa, Bewirtung
17:00
Filmpremiere
19:30
Musiktheater Performance

 

Sa 11. Februar

10:00 — 18:00 Ausstellung, Film, Bewirtung 17:30 Podium
19:00 Einlass, Kassa
19:30 Musiktheater Performance

Mi 8. Februar

10:00 — 18:00 Ausstellung, Film, Bewirtung
19:00 Einlass, Kassa
19:30 Musiktheater Performance

 

AUDIovisuelle AUSSTELLUNG


 

Die Ausstellung wird in Form einer auditiven Reise stattfinden, begleitet von dem Film, welcher ab 04.02 im Zuge der Ausstellung ganztägig gezeigt wird. In der filmischen Aufnahme wird man rund 30 HandwerkerInnen sehen, welche einen Einblick in Ihre Arbeit geben- danach kann individuell von den BesucherInnen entschieden werden, welchem Handwerk man nähere Beachtung schenken will. 

Alle im Film vorkommenden HandwerkerInnen wurden interviewt und diese auditiven Aufnahmen werden über ein Audiogerät (Discman/MP3 Player) separat für die BesucherInnen zur Auswahl zur Verfügung stehen.

Somit kann in die jeweilige Geschichte im einzigartig architektonischen Ambiente eingetaucht werden, an einem Ort, welcher Interferenz für Handwerk welche Hand in Hand arbeiten, bietet.

Andreas Jähnert Idee, Regie
Christoph SkoficTechnisches Equipment
Benno Handke Filmschnitt

  • Christian Felber - Autor/Gründer des Gemeinwohlprinzip

    Simon Hofer - Bootsbauer Tischler/ Siebratsgfäll

    Tobias Sutterlüty - Dachdecker Rusch/ Alberschwende

    Georg Müller - WKO Sparte Industrie/ Feldkirch

    Marcel Thaler - WKO Sparte Gewerbe & Handwerk Feldkirch

    Ina Rüf - Schuhmacherin/ Alberschwende

    Andreas Pichler - Bifo/ Dornbirn

    Bernadette Rüscher - Barockbaumeister Museum/ Au

    Walter Lingg - Barockbaumeister Museum/ Au

    Johannes Bischof (Der Jogi) - Metzger/ Bezau

    Georg Fröwis - Schuhmacher/ Bezau

    Peter Figer - Kunstschmied/ Bezau

    Harald Simeoni - Kunstschmied/ Andelsbuch

    Simon Voppichler - Ofenbau/Hafner/ Egg

    Ewald Feuerstein - Senner/Käsemacher/ Bezau

    Brüder Johler - Wagner/ Alberschwende

    Hermann Nenning - Zimmerer/ Hittisau

    Martin Ohneberg- Henn/ Dornbirn

    Thorsten Rixmann - OBRIST Powertrain/ Lustenau

    Richard Alber - Bäcker/ Sulzberg

    Christof Abbrederis - Rupp/Alma

    Julia Schwärzler - Marketing/Kommunikation Doppelmayr/ Wolfurt

    Martin Saler - Geschäftsführer Produktion/ Liebherr/ Nenzing

    Martin Rauch - Lehm/Ton/Erde Lehmbau Schlins

    Monika Haag - Mangold Bäckerei/ Dornbirn

    Jürgen Thaler - Franz Michael Felder Archiv/. Bregenz

    Martin Bereuter - Zimmermann/Architekt Lingenau

    Peter Zumthor - Schreiner/Architekt Haldenstein/Schweiz

    Lukas Dorner - Unternehmer Brauerei/ Egg

    Manuela Maaß - Schneiderin/ Lingenau

 

Di 7. Februar — Sa 11. Februar

10:00 — 18:00 freiwillige Spende

 

FILM


 

Begleitend zur temporären auditiven Ausstellung wird eine filmische Dokumentation bildhafte Eindrücke einfangen.

Der Film illustriert die Kommunikation zwischen Kulturschaffenden (Theater Mutante) und den unmittelbar handwerklich Agierenden, wie Schüler:innen, Lehrlinge, Ausbildenden etc. und wird diese in den Kontext des jeweiligen Handwerks setzen.

Mittels filmischer Illustration ist es möglich detailnah, am Puls des Schaffens, eine weitere Sichtweise für angeführte Fragestellung zu ermöglichen. Besonders spannend dabei ist, dass die Kamera - eine sehr junge Handwerkskunst - einen modernen Blick auf meist schon Jahrtausend altes Handwerk bietet.

Andreas Jähnert Idee, Regie
Christoph Skofic Technisches Equipment
Benno Handke Filmschnitt

 

Sa 4. Februar

ab 16:30 Einlass, Kassa, Bewirtung
17:00
Filmpremiere
19:30
Musiktheater PerformancFilmpremiere

Di 4. Februar — Sa 11.Febraur

10:00 — 18:00 Eintritt freiwillige Spende

 

WORKSHOP


 
 

Theater Mutante möchte die Möglichkeit geben, sich auch aktiv dem Handwerk zu widmen, Neues zu erkunden oder vielleicht Altes zu perfektionieren. Der zweiteilige Workshop bietet Gelegenheit, sich den Wurzeln des Handwerks zu nähern, eine sinnliche Beziehung zum Material einzugehen, sprichwörtlich “anzupacken”.

Margit Denz entführt uns in die Welt der Keramik. Am 07.02. werden im Werkraum kleine Küchenutensilien angefertigt, mit den eigenen Händen geformt und gestaltet. Der Brennprozess wird aus Zeitgründen nicht vor Ort stattfinden- bis 11.02 stehen die selbst kreierten Unikate zur Abholung bereit. Am 09.02. lernen wir mit Roland Huber die Kunst des Backens im Holzofen. Die Teilnehmer:innen können ihre selbst erzeugten Backwaren auf ihren gefertigten Keramikschalen schneiden und arrangieren. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Dauer: 2 bis 3 Stunden

Voranmeldung erforderlich

 

Di 7. Februar

ab 11:00 Keramik mit Margit Denz

Do 9. Februar

15:00 Backen im Holzofen mit Roland Huber

 

PODIUM


 
 

Abgerundet wird die interdisziplinäre Schaustellung rund ums Handwerk mit einer Podiumsdiskussion am 11.02.
Mit Angelika Atzinger vom Verein Amazone, Wolfgang Maschek, baute das schnellste Flugzeug der Welt, Kurt Bereuter vom Vorholz-Institut, Bernadette Rüscher und Walter Lingg vom Barockbaumeister Museum wird das Handwerk in einer offenen Runde betrachtet.
Im Anschluss wird die letzte Aufführung der musikalischen Theaterperformance gezeigt.

 

Sa 11. Februar

10:00 — 19:00 Ausstellung, Film, Bewirtung

17:00 Podium/ freiwillige Spende
19:00 Einlass, Kassa
19:30 Musiktheater Performance

 

WERKRAUM BREGENZERWALD

Ausstellungs- und Informationsplattform zur Handwerkskultur
www.werkraum.at

“Mit dem Werkraum Haus Bregenzerwald möchten wir einen Ort schaffen, der unverkennbare Impulse aussendet, die Tradition des kreativen Miteinander lebendig hält und Innovation ermöglicht. An diesem Ort geben wir der Vielfalt, der Ursprünglichkeit, dem Ideenreichtum und dem Können der Bregenzerwälder Handwerker:innen eine Heimat.

Handwerk lebt im Bregenzerwald. Es sind die Menschen im Bregenzerwald, die ihr Herz hier haben und mit ihrem Schaffen andere berühren und inspirieren. Dieses unverkennbare Wälder Lebensgefühl möchte das Werkraum Haus mit Weitsicht und Wertschätzung über die Grenzen hinaus vermitteln und weiterentwickeln” WERKRAUM HOMEPAGE

Peter Zumthors Entwurf für das Werkraum Haus beruht auf zwei Grundgedanken. Einerseits dient das Gebäude als Versammlungsort und andererseits als große Vitrine – als Schaufenster zur Handwerkskultur im Bregenzerwald. Ausdruck dieser Idee sind ein weit ausladendes Holzdach und zurückversetzte Glasfassaden. Darüber hinaus beherbergt das Werkraum Haus einen Shop und eine Wirtschaft.

Im Bregenzerwald hat sich in den letzten Jahren parallel zur modernen Architektur eine eigenständige, design-orientierte Handwerkerszene entwickelt, deren Werke im In- und Ausland gefragt sind. Rund 85 innovative Handwerker – von Tischlern bis zu Textildesignern – haben sich im Werkraum Bregenzerwald zusammengeschlossen. Als gemeinsame Plattform organisiert der Werkraum Ausstellungen, Wettbewerbe und Vorträge.

Geschichten

Handwerker:innen und ein Theatermacher unterhalten sich. Kleine anonymisierte Einblicke

 
  • “Ich war immer schon Handwerker, ich muss mit meinen Händen arbeiten, ich bin dafür gemacht, nicht für die Kopfarbeit. Buchhaltung zum Beispiel: ganz schlimm, aber von Hand arbeiten, das ist stark, das ist mein Leben. Etwas, was man begreift, mit den Händen begreift. Fleisch zum Beispiel. Die letzten Jahre in der Hauptschule hab ich mir leicht getan. Die Eltern meinten, der Bub geht am besten in eine höhere technische Lehranstalt. Ich hab die Schule dann mit 8 Fünfern verlassen und eine Lehre gemacht. Dann ging´s besser. Ich hab immer gern gegrillt.”

    Mein Vater hat immer zu Weihnachten die Weißtanne gebracht, weil die so ein feines Nadelkleid hat, mit den Parafinstreifen, das hat so einen Glanz, das ist für mich Kindheit und Weihnachten. Holz war von klein auf gegenwärtig als Spielzeug als Baumaterial als Heizmaterial, das hat mich umgeben, mit dem Material war ich immer per du. Vor allem mit der Weißtanne.

    4 Uhr aufstehen in den Stall gehen, Kühe melken, Kälber versorgen, Frühstück in die Sennerei fahren und Arbeit verrichten, die Bauern kommen und liefern an, manchen mit Schubkarren, manche mit Milchtank, die Milch wird abgesaugt, Milch wird runtergekühlt, dann wird Käse gemacht.”

    Ich bin kein Handwerksromantiker. Spanplatten abschleifen und Kanten drum leimen, da ist nichts Romantisches dabei, ich weiß, was das ist, Handwerk, viel Knochenarbeit, viel Wiederholung, hohe Genauigkeit, große Fertigkeit, aber schlecht bezahlt, der Chirurg macht auch ein Handwerk, aber viel besser bezahlt.

    Wenn ich sehe, wie mein Vater und seine Schreiner-Kollegen gewisse Dinge einbauen und vorher genau überlegt haben, da stimmt alles, das machen die seit 20 Jahren, das läuft ihnen schön aus der Hand und die das machen, das sind Künstler, aber viel zu wenig, viel zu wenig bezahlt, wie die Grundschullehrer, Pfleger, Kindergärtner, alle schlecht bezahlt, wichtige Berufe, aber keine Romantik und so.

    “Ich hab damals fast als Jux gedacht, das wäre toll, so eine große Lehmwand und dann hab ich den Wettbewerb gewonnen und auf einmal hieß es, Kunde droht mit Auftrag und daraufhin hab ich mich entschlossen, das Projekt selbst durchzuführen und hab diese Lehmwand gebaut, das war mit den damaligen Mittel das Größte und Schwierigste, was ich je gemacht hab. Den Lehm kann man begreifen und spüren und sich dafür begeistern und viele sagten dann, ich hätte auch gerne so eine große Lehmwand.”

    “Ich würde keinem abraten, Handwerker zu werden, ich würde eher abraten, ein Jurist zu werden. Es ist ein großes Glück, wenn man Talente hat und wenn man so aufwachsen darf, dass die Talente zum Vorschein kommen und nicht abgemurxt werden oder zerstört, ich weiß nicht, aber ich denke, die meisten Menschen kommen mit Talenten zur Welt, vielleicht alle. “

    Wir werden definitiv früher oder später aussterben, mir wird schon etwas schlecht, wenn ich das mit dem 3D-Drucker sehe, aber wenn man genau hinschaut, sieht man schon den Unterschied. Wir machen auch Skulpturen, da sieht man aber, dass das Handarbeit ist, das könnte man auch mit dem 3D Drucker machen, aber das ist doch auch nur halb so schön. Früher waren wir viel mehr Schlosser, heute kann sich Handarbeit halt kaum mehr jemand mehr leisten.”

    Vater war zu hart, kein gutes Verhältnis, ich bereitete ihm viele Sorgen, die Arbeit war mir zu eintönig, ein großes Gefühl von Unfreiheit, ich war ein Sorgenkind, weil ich immer ausscherte, je mehr er versuchte, mich zu disziplinieren. Mein Vater, das war noch eine Kriegsgeneration, keine Akademiker, geachtet im Dorf, die wussten aber nicht, wie man Kinder erzieht. Hart und streng musste man sein und nicht zu viel loben, sonst werden die Kinder verwöhnt. Damit war er nicht allein, das war überall genauso. Später hab ich ihn dann mehr begriffen, als ich zu ihm ging, um mich zu verabschieden, weil ich nach Graubünden zum Arbeiten ging. Er stand dann da vor seiner Schreinerei in seiner Arbeitskleidung und dann hab ich die Trauer gesehen in seinem Gesicht. Ich glaube, er dachte, der kommt nie mehr zurück und er sei schuld.”

    Die Figuren haben sich sehr verändert, speziell von den Jungen. Vielleicht weil man nicht mehr so viel unterwegs ist, draußen, in Wald und Wiesen und beim Mithelfen, jetzt sitzen sie viel. Die Proportionen sind anders, der Rücken hat sich verändert, Rückenlänge anders, auch die Hüfte. Liegt an der veränderten Lebensweise, weniger Bewegung, nicht mehr draußen in der Natur, viel vorm Computer, beim Spielen oder am Fernseher. Geneigter, weniger aufrecht, wenn das so weiter geht. Lustenau war ja einmal ein Mekka des Textilmarktes, das hat sich aber verändert.

    Im Moment ist der Milchpreis ein schwieriges Thema, alles wird teurer, der Käse sollte auch teurer werden, aber der Kunde hat weniger Geld zur Verfügung. Andererseits hat die Sennerei im Großhandel vor dem EU-Beitritt mehr für das Kilo Käse bekommen als heute. Profitieren tut vor allem der Handel.”

    Viele Leute wissen, dass das Handwerk ausstirbt, und sie sagen, das darf nicht sein, aber wer macht dann die Einzelausfertigungen, vielleicht hilft ja eine Gegenbewegung, vielleicht hilft sowas wie der Bregenzer Werkraum. Je schlechter es um das Handwerk steht, umso stärker will man das wieder. Handwerklich gut gefertigte Dinge sind jetzt hochbezahlt. Aber wenn das nur noch etwas Exklusives wird für die Reichen, dann interessiert mich das nicht.

    Lehmbau war immer ein Krisenbaustoff nach dem ersten und zweiten Weltkrieg. Würde nur ein Drittel der Vorarlberger in Lehmhäusern wohnen, würden mehr Leute mit Lehmbau wieder ihr Geld verdienen und dann wäre es auch ein Gewinn für alle, aber da gibt es viel Widerstand gegen die Veränderung.

    Ich würde mal jedem sagen: Du, geh ins Handwerk, weil in 30 Jahren bist du, was das Einkommen betrifft, der Arzt von heute. Das wird nämlich so ein Mangel werden, die Handwerker, die werden ein gutes Geld verdienen und sehr viel Wertschätzung bekommen.

    Das handgemachte Objekt hat eine Seele, da spürt man Sorgfalt, Liebe, Wissen, Formempfinden, das kann auch im Handwerk tradiert sein, das muss nicht immer neu sein, das kann trotzdem schön sein, es muss nicht alles neu sein, Innovation für sich ist ein zweifelhafter Wert, vielleicht. Form ist die Präsenz der Dinge in der Welt, das Ding besteht aus Stoff und Form, das ist genau richtig.

 

Team

Andreas Jähnert

ANDREAS JÄHNERT

  • Ist ein Theatermacher und Großflächendesigner (Landwirt).

    In Deutschland, Österreich und Liechtenstein arbeitet er an verschiedenen Bühnen z.B. Schauspielhaus Neubrandenburg, Komische Oper Berlin, Akademie der Künste Berlin, Schwetzinger Schlossfestspielen, Vorarlberger Landestheater, Klagenfurt Festival, Werk X Wien, TAKino Schaan, Theatertage Bensheim und an den Wuppertaler Bühnen.

    Er unterrichtet an der UBB - University of Battambang, Kambodscha, Faculty of Arts, Humanities and Education Theater und hat dort die Novelle Pka Sropoun (Verwelkte Blume) von Nou Hach zur Uraufführung gebracht.

    An der PPS - Phare Ponleu Selpak in Battambang, Kambodscha leitet er drei Monate einen interdisziplinären Workshop, wo er mit Studenten, Absolventen und Lehrern zusammen ein Theaterstück Fence entwickelte.

    Foto © Christoph Skofic

BERNADETTE HEIDEGGER

  • https://www.bernadetteheidegger.com/

    https://www.bernadetteheidegger.com/

    Bernadette Heidegger, geboren 1970 in Salzburg aufgewachsen in Bayern, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Salzburg und Würzburg, danach Schauspielstudium in Salzburg, langjähriges Ensemblemitglied am Schauspielhaus Salzburg, seit 2008 freie Schauspielerin und Regisseurin; Ausbildung in der Tschechow-Methode am Tschechowinstitut in Berlin und Fortbildung bei Philippe Gaulier (Paris); Arbeit als Schauspielpädagogin mit Schüler*innen und Student*innen in Salzburg und Bayern (Otto-Falckenberg Schule); Gründerin des Schauspielkollektivs Chromosom xx, das sich vor allem mit Performances und Stückentwicklungen beschäftigt

    Foto © Axel Müller

BEATE BUCHSBAUM

  • Seit 2014 in Vorarlberg ansässig und ab 2017 als Assistentin im Tanz- und Sprechtheater im Einsatz. Von 2017 bis 2019 hat sie als Regieassistentin Claudia Gravas Projekt „Tanzaku“ unterstützt und von 2019 bis 2022 begleitete sie walktanztheater.com als Produktionsleiterin und Tourmanagerin; 2019 „Bin noch in Tanger und darf nicht reisen. Thérèse“ und Tour, 2020 „Rheindorf. Ein theatraler Spaziergang“, 2021 „Hannah Arendt. Ohne Geländer.“, 2021 „Places to be I Ein Jugendtheaterprojekt über Pandemieerfahrungen“. 2022 Produktionsmitarbeit bei „ABERLAND“, einer Produktion von dieheroldfliri.at.

LISA MAGDALENA PERNER

  • Lisa Magdalena Perner wuchs in Salzburg auf und hat nach ihrer Matura das Diplom im Fach “Musikalisches Unterhaltungstheater” abgeschlossen. Für Theater Mutante stand sie schon des Öfteren aktiv auf der Bühne und betreut das Projekt “handverlesen” hinter die Kulissen.

    Foto © Oliver Magda

Sascha Jähnert handverlesen

SASCHA JÄHNERT

  • www.sascha-jaehnert.de

    Schon seit vielen Jahren begleitet er seinen Bruder durch dick und Dünn, durch Nord und Süd, durch West und Ost und somit war es auch diesmal klar, auch wenn Sascha nicht auf der Bühne steht, Teil der Theater Mutante Produktion zu sein. Es geht schließlich auch um die Frage wer und was bin ich als ein im ehemaligen Ostdeutschland (1982) aufgewachsener Mensch (Wert).

    Foto © Alex Poliac

INGRID HELD

  • Ingrid Held studierte Musikwissenschaft in Graz, arbeitet in der Musikmittelschule Lingenau, ist Chorleiterin und Stimmbildnerin.

MS LINGENAU 4.KLASSE

BENNO HANKE

  • Benno Hanke lebt und arbeitet in Wien als Filmemacher in Wien. Als Editor hat er unter anderem den Schnitt zweier Langspielfilme und diverser Kurzfilme begleitet.

STEFAN JANISCH

  • www.contentboy.at

    Schon seit seiner Kindheit ist Stefan fasziniert von Film und Video. Die Entscheidung sein Hobby zum Beruf zu machen, fiel ihm deswegen nicht schwer. Seit mehreren Jahren ist er nun schon als Video Creator tätig. Seine Interessen liegen im Sport und Lehrvideo Bereich aber er ist auch ständig daran interessiert sich weiterzubilden. Gerade in letzter Zeit widmet er sich vorallem der Animation in 2D und auch 3D.

Sophie Kindermann handverlesen

SOPHIE KINDERMANN

  • Sophie Kindermann studierte Visuelle Kommunikation an der HFBK Hamburg und Bühnenbild und Bildhauerei an der Akademie in München. Sie arbeitet als freie Künstlerin, Gestalterin und ist im Bereich der kulturellen Bildung mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen tätig.

    Foto © Edward Beierle

Zusammenarbeit

Wir bedanken uns herzlich bei allen Partner:innen, Förder:innen und Sponsor:innen! Gemeinsam mit eurer Unterstützung machen wir das Projekt handverlesen möglich.